Was ist Emotionsfokussierung (Greenberg)?
Gemäß dem Spruch „Du kannst einen Ort erst verlassen, wenn du angekommen bist“ geht es bei diesem prozessorientiertem Vorgehen erstmal nicht ums sofortige Ändern vom Verhalten und der Situation. Vielmehr soll vorerst eine emotionale Klärung (Reflektion) als auch emotionales Erleben stattfinden. Es werden unterschiedliche Arten emotionalen Erlebens unterschieden, die jeweils ein anderes therapeutisches Reagieren Vorgehen erfordern. Grundlegend wird zwischen adaptiven und maladaptiven Primärgefühlen sowie primären und sekundären Emotionen differenziert. Meistens werden maladaptive Primärgefühle von sekundärem Erleben überlagert. Bspw. können Schuldgefühle sekundäre Emotionen sein, die Ängste vor Ablehnung (= primär maladaptives Gefühl) unspürbar machen. In der Therapie geht es darum, die Primärgefühle überhaupt erst wieder registrieren, symbolisieren, verstehen und v.a. auch akzeptieren zu können, bevor adaptive Emotionen aufkommen können - wie bspw. abgrenzender Ärger. In diesem Verfahren werden dysfunktionale Gefühle auch durch antagonistische Gefühle verändert, indem bspw. Angst mit Neugier gekoppelt wird (Emotionen mit Emotionen verändern).