Was ist der systemische Ansatz?
Im Mittelpunkt des systemischen Störungsverständnisses stehen interpersonelle Wechselwirkungen. Reaktionen werden nicht linear erklärt („Du bist schuld, dass ich…“), sondern reziprok und dynamisch. Symptomen wird eine Funktion zugeschrieben, die im Beziehungskontext zu suchen ist. Es wird demnach über den „Symptomträger“ hinaus gesehen, um Strukturen zu erfassen, in denen ein Problem verwurzelt ist. Das Verfahren ist stark lösungs- und ressourcenausgerichtet, was dem Besprechen von Problemen viel Schwere nimmt. Zahlreiche Interventionen prägen das ganzheitliche Vorgehen (Genogrammarbeit, paradoxes Vorgehen, zirkuläres Fragen, Reframing, Relabeling, Soziogramme, Einbezug von Angehörigen u.v.m.). Der konstruktivistische Hintergrund ermöglicht (vermeintliche) Wahrheiten anders zu sehen bzw. flexible Sichtweisen einzunehmen.