Was ist kognitive Verhaltenstherapie (KVT)?
Die Verhaltenstherapie (VT) beruht auf dem Behaviorismus und geht davon aus, das jegliches Verhalten (ob gesund oder „krank“) erlernt wurde. Folgelogisch kann es auch wieder verlernt werden (durch Lernprozesse wie Extinktion, Gegenkonditionierung oder operantes Neulernen). Ursprünglich wurden v.a. Phobien mit Konfrontationsverfahren behandelt. Heutzutage ist sie störungsübergreifend einsetzbar. Später, Ende der 60er, wurden kognitive Verfahren hinzugezogen. Damit wurde anerkannt, dass das Verhalten nicht allein durch einen vorgegebenen Reiz oder durch belohnende/bestrafende Reaktionen gesteuert wird, sondern auch das subjektives Denken/Bewerten/Interpretieren (= Kognitionen). Seitdem nennt es sich kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und differenzierte sich durch zahlreiche Theorien und Interventionen weiter aus (kognitive Vertreter sind bspw. Bandura, Beck, Ellis, Meichenbaum, Lazarus und Kanfer). Auch die Plananalyse von Grawe sowie die klärungsorientierte Therapie nach Sachse sind in meinem therapeutischen Hintergrund stark vertreten, um die Zusammenhänge zwischen Verhalten und den individuellen, oft unbewussten Plänen zur Erfüllung psychischer Grundbedürfnisse zu verstehen und zu verändern. Hierbei beziehe ich nicht unerheblich das Beziehungsgeschehen zwischen Pat. und mir mit ein, um interpersonelle Dynamiken direkt erleben und besprechen zu können. Es macht für mich wenig Sinn, die Therapie als etwas zu betrachten, was außerhalb der Welt des Pat. stattfindet. Bspw. nutze ich das Kontakterleben zum Pat., um dessen Methoden zur Befriedigung seiner psychischen Grundbedürfnisse selbst zu erfahren und dadurch viel besser besprechbar werden zu lassen. Keine Erzählung vom Pat. über „sein Leben draußen“ vermittelt mir ein valideres und ganzheitlicheres Bild als der eigene Kontakt zum Pat. Somit ist die therapeutische Beziehung geeignet, um an ihr mehr zu erkennen und auch um in ihr neues Verhalten vom Pat. geschützt testen zu können.
Insgesamt akzeptiert und integriert die VT viele Ansätze, die sich unter der strengen wissenschaftlichen Qualitätskontrolle als wirksam und wissenschaftlich begründbar erweisen.
Zusammengefasst verfolgt die KVT folgende Prinzipien:
Insgesamt akzeptiert und integriert die VT viele Ansätze, die sich unter der strengen wissenschaftlichen Qualitätskontrolle als wirksam und wissenschaftlich begründbar erweisen.
Zusammengefasst verfolgt die KVT folgende Prinzipien:
- KVT setzt am Verhalten an, berücksichtigt hierfür auch die Ebenen von Emotionen, Kognitionen und Körper.
- KVT macht blockierende, irrationale oder dysfunktionale Bewertungen bewusst und verändert sie.
- KVT setzt an prädisponierenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Problembedingen an.
- KVT ist zielorientiert und mehr auf die Gegenwart gerichtet als die Psychoanalyse oder TP.
- VT bezieht auch die Dynamik der therapeutischen Beziehung mit in die Behandlung ein.
- KVT ist für Pat. transparent. Der Pat. wird zur Mitarbeit einbezogen.
- KVT liefert eine „Hilfe zur Selbsthilfe“.